Wurmerkrankungen bei Mensch und Tier homöopathisch behandeln

Wurmbefall beim Menschen

Wie kann sich der Mensch vor Übertragung schützen? Halter von wurmbefallenen Tieren sollen verstärkt bei sich und bei ihrem Tier auf Hygiene achten. Insbesondere auf Reinigung des Afters und der Hände, besonders der Nägel, mit Bürste und Seife. Bei Wurmbefall: Abrotanum D1 3 x 5 – 10 Tropfen täglich auf etwas Wasser, ca. über 2 Wochen. Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung ist bei allen Wurmerkrankungen neben der spezifischen Wurmbehandlung dringend geboten, und stellt auch die beste Prophylaxe dar.

Diät und Hygiene: vor jeder Art von Wurmkur 24 Std. fasten, kein Schweinefleisch mehr genießen. Überhaupt ist Fleisch eher zu meiden. Genussgifte wie Kaffee, schwarzer Tee, Zucker und Süßigkeiten in jeder Form, stärkehaltige Lebensmittel wie Bananen, Brot, Getreide usw. sollten ebenso gemieden werden wie Milch und Yoghurt (Würmer ernähren sich hauptsächlich von Kohlehydraten). Kürbiskerne, rohe Karotten und besonders frische Ananas wirken wurmabführend. Bei allen Wurmkuren ist es sinnvoll gleichzeitig Einläufe mit Salzwasser zu machen. Bei der Rohkostzubereitung ist auf äußerste Sauberkeit Wert zu legen, damit keine neuen Wurmeier o.ä. aufgenommen werden (eventuell nur gekochtes Gemüse essen). Der Wert der diätetischen Maßnahmen ist nicht zu unterschätzen, eine unzureichende oder gar fehlende Diät kann eine homöopathische Behandlung unnötig behindern, sogar vereiteln. Ähnlich verhält es sich mit der Hygiene. Peinlichste Sauberkeit und Umsicht beim Waschen des Körpers sind ebenso unabdinglich (z.B. kommt es bei Kindern häufig zur Reinfektion, weil sie z.B. am Anus jucken und die Finger später in der Mund stecken, analog gilt das aber auch für Erwachsene und Tiere), wie für das Waschen und Reinigen von Kleidungs- oder Ausrüstungsstücken. – Bei Tieren sind diese Maßnahmen auch auf die Pflegegerätschaften auszudehnen.

Weniger häufig als Abrotanum sind andere wurmspezifische Mittel notwendig (falls Abrotanum versagt oder nicht angezeigt ist).

Bei Bandwürmern:

Calcium phosphoricum C 12 oder Kalium muriaticum C 12 als Grundmittel ca. 1 Woche vor der eigentlichen Wurmkur täglich 1 Gabe geben. – Sollte eine Anämie (Blutarmut) vorliegen empfiehlt sich Ferrum phosphoricum C 12, bei Übersäuerung des Organismus Natrium muriaticum C 12. Diese Grundmittel dienen zur Vorbereitung des Organismus auf die eigentliche Wurmkur.

Als eigentliche Wurmkur kann man Kürbiskerne kochen, mit Milch und Honig pürieren. Diesen Brei dann ca. über 2 Wochen geben. Diese Kur eignet sich besonders für Kinder. Auch kann eine Grantapfelkur durchgeführt werden. Dabei ist morgens und abends über ca. 1 Woche je 0,2 l frischgepresster Granatapfelsaft zu trinken. Falls keine Granatäpfel vorhanden sind, nehme man Granatum D1 oder Urtinktur, je nach Körpergröße (Mensch oder Tier) 2 – 5 ml auf etwas Wasser, auch über ca. 1 Woche. Weiter ist Filix mas (Wurmfarn) auch in Dosen von 2 – 5 ml auf Wasser als Wurmkur geeignet, wie auch Kousso (Hagenia abyssinica) Urtinktur in Dosen von 10 – 15 ml auf Wasser.

Fuchsbandwurm und Hundebandwurm (Echinococcus):

Wenn Angst vor Ansteckung besteht sollten 1 – 2 Gaben Calcium carbonicum C 200 im Abstand von 4 Wochen gegeben werden. Die Bachblüte Crap apple erfüllt den gleichen Zweck, wenn sie 4 x täglich über mindestens 4 Wochen gegeben wird. Prophylaktisch sollte 2 x im Jahr über jeweils 2 Wochen Cuprum oxydatum nigrum D 2, 2 x täglich 1 Tablette gegeben werden. Die eigentlichen Wurmkuren sind wie unter Bandwürmer beschrieben zu machen.

Spulwürmer (Askariden):

Sie können relativ häufig bei Kindern und Tieren vor, und sind in der Regel relativ harmlos. Allerdings können sie, wenn der betroffene Organismus geschwächt ist, z.B. durch ungenügende Ernährung oder unzureichende hygienische Verhältnisse, ernsthafte Folgezustände nachsichziehen, z.B. langwierige Darmkatarrhe oder Anämie. Falls in fortgeschrittenen Stadien die Larven der Spulwürmer in innere Organe wandern, kann es zu bedrohlichen Entzündungen kommen und eine sofortige schulmedizinische Behandlung ist dann oft unumgänglich. Wobei natürlich zusätzlich auch homöopathisch behandelt werden sollte, damit einerseits die schulmedizinische Wurmkur besser greift, andererseits die Nachteile der schulmedizinischen Kur besser verkraftet werden. Die eigentlichen Wurmkuren sind ansonsten wie bereits beschrieben anzuwenden.

Madenwürmer (Oxyuren):

Diese sind die in unseren Breiten verbreitesten Würmer. Hier hat sich als Vorbereitung zur eigentlichen Wurmkur Natrium phosphoricum C 12 bestens bewährt, über 2 Wochen täglich 1 Gabe. – Ist der Organismus übersäuert, so nehme man Kalium muriaticum C 12. Wurmkur wie vor.

Weitere wichtige Wurmmittel:

Bei jedwedem Wurmbefall kann Cina in Frage kommen. Dies besonders bei Kindern, welche sich nicht beruhigen lassen oder widerspenstig sich verhalten. Starkes Jucken der Nase ist oft das wahlanzeigende Symptom. Besonders auch bei widerspenstigen Pferden kommt Cina in die engere Wahl, wenn diese sich stark Nase oder Hinterteil jucken, oft bis es blutet. Über etwa 2 Wochen wird eine Gabe täglich in der Potenz C 12 oder C 30 gegeben.

Ähnliche Symptome wie Cina hat Satonin. Es wird gegeben, wenn Cina nicht hilft, Zuckungen und Krämpfe sowie Magen- und Darmstörungen im Vordergrund stehen. Etwa 1 Woche 2x täglich 1 Gabe auf etwas Wasser in der Potenz D3 (unter D 3 wirkt Satonin zu toxisch).

Bei Oxyuren und besonders bei Askariden, in Verbindung mit Krankheitszeichen an der Nase (z.B. Polypenbildung), und gleichzeitig starker Abmagerung hat sich Teucrium bewährt. Auffällig auch hier der extreme Juckreiz am After. 1 Woche 2 x täglich 1 Gabe in der Potenz D 3 auf etwas Wasser.

Besonders bei dahinsiechenden Pferden mit starkem Durchfall ist an Digitalis zu denken. Täglich 1 Gabe in der C 30 oder C 200 über 3 – 7 Tage.

Bei Kindern mit Askariden empfiehlt sich Spigelia, der Wurmfarn, wenn sie den Nabel als schmerzhaftesten Punkt angeben. Meist ist erfolgloser Stuhldrang vorhanden, wie natürlich auch heftigster Juckreiz am After. 7 – 10 Tage 2 x täglich 1 Gabe in der C 6.

Cuprum oxydatum nigrum D 1, 2 x täglich 1 Gabe in etwas Wasser über 7 – 14 Tage hat sich als austreibendes Mittel bei allen Würmern, sogar Trichinen bewährt.

Steht Wundheit des Afters in Verbindung mit starker Weitung des Brustkorbes im Vordergrund, so ist an Mercurius solubilis zu denken. Über 7 – 10 Tage täglich 1 Gabe in der Potenz C 12 geben.

Pferde die sich ständig das Hinterteil reiben, beim Anblick von glänzenden Gegenständen oder Wasser von plötzlicher Angst und Panik ergriffen werden, benötigen wahrscheinlich Stramonium. In der Potenz C 30, 1 Gabe täglich über etwa 3 – 5 Tage.

Mit Stramonium sollte Arsenicum album verglichen werden, da es sehr wichtig bei unruhigen und ängstlichen Tieren, besonders Pferden, ist. Potenz, Dosis und Einnahmezeit wie Stramonium.

Zuletzt möchte ich noch Sulphur erwähnen. Es kommt in Frage, wenn Verstopfung und harter Stuhl gegeben sind. Bei Tieren das Fell sehr struppig erscheint (beim Menschen die Kopfhaare) und der ganze Fall von vielen weiteren, oft unspezifischen Symptomen begleitet ist. Außerdem ist es ein bewährtes Mittel um eine überstandene Wurmkur zu vollenden, sozusagen den „Fall abzurunden“. Als Schlussmittel 1 Gabe in der C 200, sonst täglich 1 Gabe in C 30 über ca. 1 Woche.

Wurmbefall bei Tieren

„Wie kann man Wurmerkrankungen bei Pferden erkennen?

Auffällig ist der aufgetriebene Leib in Verbindung mit Heißhunger und dennoch Abmagerung. Eine erhöhte Kolikbereitschaft bei Pferden ist ein wichtiger Hinweis für Würmer. Außerdem kann der Durst vermehrt sein. Der Darm arbeitet unregelmäßig, was sich bis zu Krämpfen steigern kann. Die Konsistenz des Kotes wechselt von fest zu dünnflüssig. Bei Verdacht auf Wurmbefall sollte der Kot bei negativem Befund nochmals untersucht werden, um Fehldiagnosen auszuschließen. Ein struppiges, nicht glänzendes Fell kann auf Würmer hinweisen, aber auch auf viele andere Störungen. Natürlich sind die Würmer auch im Kot sichtbar. Ein grober Hinweis kann auch sein, wenn das Pferd seitlich auf seinen Bauch schaut das kann anzeigen, dass es Bauchschmerzen hat. Mit Wurmbefall ist bei allen Tieren besonders zu rechnen, die sich viel im Freien aufhalten, weil dort Wurmeier aufgenommen werden können. Dabei ist die gängige Behandlung mit den üblichen Wurmmitteln eher kontraproduktiv, d. h. häufige normale Wurmkuren führen immer wieder zu Wurmbefall, weil das Milieu im Magen-Darmtrakt für Würmer günstiger wird. Wenn man, wie es der Hersteller empfiehlt, im Abstand von 8 – 12 Wochen Wurmkuren durchführt, können besonders bei Fohlen, starke Schäden im gesamten Organismus des Tieres gesetzt werden. Hier ist es dann besonders wichtig, das Milieu im Darmkanal soweit zu sanieren, dass Endoparasiten keine Lebensmöglichkeiten mehr haben. Es geht hier aber nicht vordergründig um das Abtöten der Endoparasiten, sondern darum, ihnen die Lebensgrundlage zu entziehen. So wird auch dem Tier eine fortwährende Belastung durch die üblichen Wurmkuren und die Endoparasiten erspart. Außerdem wird durch die homöopathische Darmsanierung die Leistungsfähigkeit des Tieres und das Allgemeinbefinden deutlich gebessert. Chronische Kolikpferde, bei denen man die Koliken auf Wurmbefall oder häufige Wurmkuren zurückführen kann, können homöopathisch geheilt werden.

Bei der homöopathischen Entwurmung sind drei Aspekte zu beachten:

  1. Die allgemeine Konstitutionsbehandlung, die den Gesamtorganismus durch die Gabe des individuell notwendigen Mittels stabilisieren soll.
  2. ErnährungHier hat sich seit altersher eine Karottenkur bewährt. Anfälligen Tieren werden 2mal jährlich Mohrrüben zugefüttert. Im Frühjahr und Herbst, bevor die Weide- und Stallperiode beginnen, wird z. B. Pferden täglich für 3 Wochen 2,5 kg Karotten zugefüttert. Dabei ist darauf zu achten, dass sie sand- und schimmelfrei sind (Gefahr von Sandkoliken). Außerdem sollte den Pferden möglichst das ganze Jahr immer wieder eine Handvoll Karotten angeboten werden. Bei Hunden und Katzen werden geriebene rohe Karotten unter das Futter gemischt. Bei Kleintieren sollte der Karottenanteil mindestens ca. 1/3 der Futterration ausmachen.
  3. Wurmspezifische homöopathische MittelDas wichtigste und bewährteste Mittel ist Abrotanum (Artemesia abrotanum-Eberraute), das eine sehr starke Milieuumstimmende Wirkung auf den ganzen Verdauungstrakt hat. Wobei die erste Wirkung immer auf den Dickdarm zu beobachten ist, da als erstes die Oxyuren abgehen. In der Regel kommt es zu einem massenhaften Abgang der Würmer. Besonders gut wirkt es auf Spul- und Fadenwürmer, aber auch auf alle anderen Darmparasiten wie Amöben und Lamblien. Es hat sich bei allen Tieren gleichermaßen gut bewährt. Bei Pferden besteht eine erhöhte Kolikneigung durch Würmer, die tödlich enden kann. Auch andere Haustiere können durch Wurmbefall verenden. Abrotanum stabilisiert über die Darmflora die Darmwände, so dass sich die Würmer weder in der Darmwand festsetzen, noch sie durchbohren können.

Behandlung

Grundsätzlich ist es von Vorteil eine Wurmbehandlung zu Vollmond zu beginnen.

Kleintiere (Katzen, Hunde, Igel, etc.)

3 x täglich 3 Tropfen Abrotanum D1 über 2 – 3 Wochen. Appliziert wird über eine Pipette in den Mund. Das Mittel kann mit Wasser verdünnt oder auch direkt auf etwas leckeres Futter getropft werden.

Große Hunde, Schafe, Ziegen

10 Tropfen Abrotanum D1 3 x täglich, 3 Wochen lang

Großtiere (Pferde, Kühe, etc.)

10 – 20 Tropfen Abrotanum D1, 3 x täglich 2 – 3 Wochen. Bei Pferden ist es empfehlenswert das mit Wasser verdünnte Mittel mit einer Pflanzensprühflasche direkt ins Maul zu sprühen. Man fasst seitlich mit 3 Fingern ins Maul, zieht die Zunge seitlich heraus und sprüht hinein.

In der Regel ist um den 3. oder 4. Einnahmetag spontaner Wurmabgang zu beobachten. Um die Milieusanierung zu gewährleisten und um sicher zu gehen, dass nicht Wurmreste und –eier zurückbleiben, sollte man das Mittel 2 – 3 Wochen weitergeben. Auf peinliche Sauberkeit achten, so dass Würmer, Wurmeier usw. nicht verschleppt werden.

Fallbeschreibungen:

  1. PferdeBei einem Bestand von 12 Pferden – Vollblut, Haflinger und Pony – waren 3 Pferde nach Kotuntersuchungen positiv mit Spulwürmern. Es wurde eine einmalige Wurmkur mit Abrotanum durchgeführt. Nach 4 Tagen kam es zum Spontanabgang der Würmer. Abrotanum wurde zur Sanierung des Milieus weitere 2 Wochen gegeben. Zusätzlich wurde über einen Zeitraum von 3 Wochen 2 1/2 kg Karotten zum normalen Futter gegeben. Das Futter bestand aus 2 Stunden Weidegang, 4 kg Hafer und 7 kg Heu pro Pferd. In einem Zeitraum von über 3 Jahren wurde dieser Pferdebestand 2 x jährlich jeweils nach der Karottendiät durch Kotuntersuchungen auf Würmer hin kontrolliert. Bis heute sind keine Würmer mehr aufgetreten. Erwähnenswert ist bei diesem Pferdebestand allerdings, dass die Tiere rein homöopathisch behandelt werden, und somit die Widerstandskraft von vornherein wesentlich größer ist als bei allopathisch behandelten Pferden.
  2. IgelIm Herbst 1991 wurden 6 total verwurmte (Madenwürmer) Igel einer Abrotanum Kur unterzogen. 2 Wochen lang, 2 x täglich 3 Tropfen ins Trinkfläschchen. Dazu geriebene Karotten mit Hackfleisch (1 : 1) gegeben. Vor dem Winterschlaf wurde als Gegenprobe die 2. Stuhluntersuchung vorgenommen, welche negativ ausfiel. Im Herbst 1992 Wurmkur mit 5 Igeln. Erfolg wie oben.
  3. HundSpulwurmbefall durch Kotprobe nachgewiesen. Ernährungsumstellung, drei Viertel der täglichen Mahlzeiten vegetarisch, d.h. bes. hoher geriebener Karottenanteil und andere Gemüse, teils roh, teils gedünstet, ein viertel Fleischanteil, wobei auf Schweinefleisch gänzlich verzichtet wurde. Am 3. Tag der Abrotanum Kur spontaner Massenabgang von Würmern. Nach 3 Wochen Kontrolluntersuchung mit negativem Ergebnis. Der Hund hatte die Ernährungsumstellung sehr gut angenommen. „

Hp Rocco Kirch

Siehe auch:

Rocco Kirch

Wurmerkrankungen

Berliner Heilpraktiker Nachrichten 1998

Rocco Kirch in Roy / Lage – Roy

Homöopathischer Ratgeber Nr. 16/17 – Mensch und Tier –

Lage – Roy 1994 + 1997

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